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Positionspapier

Katholische Erwachsenenbildung im Erzbistum Bamberg 2020

Die Katholische Erwachsenenbildung im Erzbistum Bamberg steht zu Beginn des sechsten Jahrzehnts ihres Bestehens im Kontext einer Vielzahl gesellschaftlicher und kirchlicher Entwicklungen, auf die sie reagiert.

Als zentrale gesellschaftliche Trends sind aktuell zu nennen:

  • Die Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile und Werthaltungen. Sie schaffen Freiheitsräume, befördern aber auch Fragmentierung und Polarisierung unserer Gesellschaft. Das erschwert das Finden eines gesellschaftlichen Konsenses.
  • Die Migration und die Überalterung unserer Gesellschaft.
  • Der Einsatz für Klima und Umwelt.
  • Die Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche.
  • Die sich verstärkende Globalisierung und der ökonomische Druck, der längst auch im sozialstaatlichen Bereich greift und den Gegensatz zwischen reich und arm stetig vergrößert.
  • Das Erleben einer wachsenden Unübersichtlichkeit und daraus resultierend die Anfälligkeit für Fundamentalismus und „einfache“ Antworten.
  • Die geforderte Flexibilität und Mobilität bis ins hohe Alter bewirken ein zunehmendes Gefühl der Heimatlosigkeit.
  • Das lebenslange Lernen, verbunden mit einer starken Orientierung an Bildungsangeboten, die ökonomisch verwertbar sind.

Hinzu kommen kirchliche Herausforderungen:

  • Die kirchliche und gesellschaftliche Verfasstheit fallen immer stärker auseinander, dazu gehören der Umgang mit Macht sowie die Frage der Mitbestimmung der Laien und die Rolle der Frauen.
  • Die zunehmende Irrelevanz des Gottesglaubens für die Lebensgestaltung auch bei Christen.
  • Die Glaubwürdigkeitskrise und der Mitgliederschwund der Kirche.
  • Die Forderung nach einer stärkeren Fokussierung auf missionarische Arbeit.
  • Die zunehmende Relativierung territorialer Ortsgemeinden führt zu einer stärkeren Hinwendung zu Personalgemeinden und anderen pastoralen Orten oder zum Verlust kirchlicher Beheimatung.

Die verantwortlichen Personen und Gremien für Katholische Erwachsenenbildung im Erzbistum Bamberg wollen diese Herausforderungen annehmen und den Menschen in unserem Erzbistum Orientierung und Deutungskompetenz für ihr Leben aufgrund des christlichen Gottes-, Welt- und Menschenbildes anbieten.

Die Aufgabe der Katholischen Erwachsenenbildung erstreckt sich dabei grundsätzlich auf alle Themenbereiche, die den Menschen betreffen und sie nimmt ihn als ganze Person ernst.

Dies geschieht…

…im gesellschaftlichen Kontext

  • als Forum für den öffentlichen Diskurs und den Dialog zwischen Personen, Generationen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen, im dem wir zu kritischem und selbständigem Denken ermuntern.
  • durch eine tolerante Debattenkultur in unseren Veranstaltungen ohne dabei die kirchliche Perspektive aus den Augen zu verlieren,
  • durch klare Positionierung gegen jegliche Form von Diskriminierung, populistischen Tendenzen oder Gewalt,
  • durch Sensibilisierung für ethische Fragestellungen und Stärkung eines demokratischen Bewusstseins, das Ambivalenzen und Widersprüche aushält und Fremdes nicht primär als Bedrohung, sondern als mögliche Bereicherung versteht,
  • durch Angebote, die zur Bewahrung der Schöpfung und zu Solidarität im jeweiligen Umfeld und in der Einen Welt ermutigen,
  • durch Veranstaltungen zur kulturellen Teilhabe,
  • durch Angebote, die interkulturelles und interreligiöses Lernen ermöglichen,
  • durch Unterstützungsangebote für Familien.

…im kirchlichen Bereich

  • durch Angebote, die Christen (wieder) befähigen, über den Glauben zu sprechen, die eine reflektierende Perspektive auf den christlichen Glauben eröffnen und den Austausch über Fragen des Glaubens anregen,
  • durch Begleitveranstaltungen, die Impulse geben zu einer christlichen Lebensgestaltung in einer pluralen und säkularen Gesellschaft sowie zu einer missionarisch ausgerichteten Pastoral und der Vision einer Kirche,
  • durch Fort- und Weiterbildungsangebote für Haupt- und Ehrenamtliche zur Unterstützung und Begleitung eines aktiven Gemeindelebens in neuen Strukturen.

Unsere Ziele für die nächsten Jahre sind:

  • Die Verknüpfung unserer Angebote mit digitalen Lernformen.
  • Das Angebot niederschwelliger Angebote, die allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
  • Eine verstärkte Netzwerkarbeit mit außerkirchlichen Partnerinnen und Partnern, um gemeinsame Interessen zu stärken, kirchliche Positionen in gesellschaftliche Kontexte einfließen zu lassen und von ihnen zu lernen.
  • Die Weiterentwicklung unseres Modells der gemeindlichen Erwachsenenbildungsbeauftragten und unserer Ehrenamtsarbeit, die von Wertschätzung und partizipativem Miteinander geprägt ist.

Diskussionsprozess:

14./15. November 2019                Kreativtage der Hauptamtlichen

4. Dezember 2019                         Vorstandssitzung DBW / Vorstandssitzung KEB – dort auch Beschlussfassung.